TV 1885 Morlautern e.V.

RLP Mehrkampfmeisterschaften 2024

Daniel Eichhorn hat im Bruderduell knapp die Nase vorn

HINTERGRUND: Im Jahnmehrkampf ist Vielseitigkeit gefragt – Eine Mischung aus Turnen, Leichtathletik und Schwimmen

VON MICHAEL ELIG
PIRMASENS. Ein Bruderduell ist für Lukas und Daniel Eichhorn nichts
Neues. Die beiden „Jahnwettkämpfer“ vom Turnverein Morlautern standen sich am Samstag bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Pirmasens und in ThaleischweilerFröschen im Mehrkampf als Konkurrenten gegenüber.

Ohnedies war ein Gutteil der Familie Eichhorn aktiv: Papa Andreas hatte für beide Söhne Trainertipps parat, Schwester Carmen, sie fungierte als Kampfrichterin beim Schleuderball, nutzte die knapp bemessene WettHINTERGRUND: Im Jahnmehrkampf ist Vielseitigkeit gefragt – Eine Mischung aus Turnen, Leichtathletik und Schwimmen kampfpause, um das Bruderduell
beim Sprung, am Boden und am Barren zu sehen. Insgesamt kämpfen 339 Mehrkämpfer, darunter 120 Frauen, um Podestplätze.

Vielseitigkeit ist gefragt bei den „Königen der Athleten“, wie die Jahnwettkämpfer genannt werden. Nach dem Turnen folgen Weitsprung, 100-Meter-Lauf und Kugelstoßen und aus dem Bereich Schwimmen Wasserspringen, 25 Meter Streckentauchen auf Zeit und 100 Meter Freistil.
Der Ältere der Eichhorn-Brüder, Daniel, 26 Jahre und Doktorand für Mathematik, tritt als Dritter der deutschen Meisterschaft im Jahnwettkampf an. Seine Bodenübung, gespickt mit anspruchsvollen Elementen wie Strecksalto vorwärts mit ganzer Schraube und Flickflack mit anschließendem Salto rückwärts gestreckt, turnt er fehlerfrei durch. Die Wertungsrichter belohnen die Bodenkür mit 12,85 von 14,5 möglichen Punkten.

Bruder Lukas, ebenfalls Mathematikstudent, erturnt am Boden 12,7 Punkte, zeigt dabei einen sauberen Krafthandstand aus dem Spagat. „Den Spagat macht Daniel nicht“, merkt Vater Andreas Eichhorn an. Der 62-Jährige aus Erlenbach bei Kaiserslautern ist ebenfalls erfolgreicher Turner gewesen. „Ich habe 21 Jahnwettkämpfe bei deutschen Meisterschaften bestritten und oft Top-Ten-Platzierungen erreicht. Aber auf dem Podest stand ich nie“, sagt er mit Blick darauf, dass die beiden Söhne die sportliche Leistung des Vaters noch getoppt haben.

Daniel erhält beim Sprung ordentliche 10,6 Punkte für einen nicht ganz so schweren Sprung. Nuancen schwächer ist Lukas mit einer Wertung von 10,4 für den gleichen Sprung. Nach der Barrenübung sagt Lukas selbstkritisch: „Das Ende hätte bisschen anders sein sollen.“ Er hatte nach einem Ablauffehler improvisieren müssen.

Beim Weitsprung stehen bei Daniel 6,09 Meter zu Buche, der jüngere Bruder Lukas springt mit 5,88 Meter persönliche Bestweite. Die Motivation beider Brüder ist ungebrochen groß.
Der bessere Kugelstoßer ist Lukas. „Heute können 11 Meter drin sein“, sagt er. Die 11 vorm Komma verpasst er mit 10,81 Meter knapp. Bei Daniel fliegt die Kugel 9,11 Meter weit.

Die drei Schwimmdisziplinen absolvieren die Brüder gleichwertig. Beim Wasserspringen glücken Lukas der anderthalbfache Salto vorwärts gebückt im ersten Sprung und ein Delfin-Kopfsprung im zweiten Sprung besonders gut. Am Ende ist erwartungsgemäß Daniel RheinlandPfalz-Meister (102 Punkte) vor Lukas (99), der als Vize aber auch deutlich über der Qualifikationsnorm für die
deutschen Meisterschaften liegt.
DIE RHEINPFALZ — NR. 144, MONTAG, 24. JUNI 2024

 

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